Nachtmarsch der Oberstufe Weiningen 2023
Nachtmarsch der ersten Oberstufe / 27.6.2023
Schon Wochen zuvor war der Nachtmarsch ein grosses Thema unter den Schülerinnen und Schülern der ersten Klassen gewesen. Kein Wunder, es war ja auch ihr erster an der Oberstufe. Mit 110 teilnehmenden Schülern wurde ein neuer Rekord erzielt. Das war zu erwarten gewesen, denn erstmals zogen Schülerinnen und Schüler aus insgesamt sieben - und nicht wie bisher sechs Klassen - los.
Das Wetter meinte es gut mit uns: keine Wolken, nicht zu heiss, auch nicht zu kühl, ein Mond, der für eine gewisse Beleuchtung sorgte. Und vor allem keine Gewittergefahr! Den begleitenden Lehrkräften war’s auch recht so.
Kurz vor 20 Uhr ging’s also los. Start war der Bahnhof Baden. Schon bald wurde klar, dass viele Schüler ein hohes Tempo im Sinne hatten. Irgendwann wollte man eben doch zu Hause sein. Ausserdem sollten natürlich auch nicht die Eltern erst um 2 Uhr für den Abholdienst aus den Federn gerissen werden. Das war ein sehr sozialer Gedanke. Mit ordentlichem Tempo sauste die Truppe daher durch den Tüfels-Chäller mit seinen drohenden Felsen. Für Angstgefühle hatte man aber keine Zeit. Noch nicht.
Auch der längere Anstieg zum Rüsler bremste nur wenige. Oben auf dem Heitersberg gab es dann eine erste etwas längere Pause. Doch einige konnten es kaum erwarten, gleich wieder loszustürmen. 15 Minuten Pause sind ja auch mehr als genug. Und weiter ging’s! Nach 23 Uhr wurde es dann erstmals wirklich dunkel, erst recht in den paar Waldpassagen, in denen einige Herren dann auch gerne ihre lieben Mädchen erschrecken wollten. Ein Verhalten, das zu jedem normalen Nachtmarsch ja auch gehört. Irgendwann war genug Schrecken verbreitet, nun glänzte bereits der Aegelsee rechts am Weg. Zwar wurden jetzt viele Handys in Taschenlampen umfunktioniert, doch wirklich brauchte man diese nicht. Kurz vor Mitternacht verliessen die letzten die letzte Waldpassage und sahen plötzlich die nahen Lichter von Dietikon vor sich. Das gab allen nochmals viel Schub, auch wenn der viele Asphalt seine Wirkung auf Füsse und Gelenke nicht verfehlte. Endlich war der Moment da, wo man den Eltern ausrichten konnte, dass man jetzt gleich am Bahnhof Dietikon ankomme und sofort abgeholt werden wolle. Und so geschah es auch. Wenige Minuten nachdem die Truppe den Bahnhofvorplatz in Dietikon erreicht hatte, waren schon die meisten weg. Einige fanden zu Hause noch kurz Zeit für eine Dusche, anderen sanken gleich ins Bett, aber alle freuten sich darauf, am nächsten Morgen tüchtig ausschlafen zu können.
Für die Oberstufe Weiningen: Peter Nef
Hier noch ein paar Schülerkommentare und Antworten:
«Hattest du im Dunkel Angst gehabt?»
«Ich? Angst? Nein, ich habe keine Angst vor Bären und Wölfen, vor Werwölfen aber schon. Blöderweise hat meine Schwester gestern Abend von denen erzählt. Das hätte sie besser unterlassen!»
«Kommst du nächstes Jahr wieder?»
«Klar doch. Ich hoffe sogar, dass der nächste Nachtmarsch noch etwas länger dauert. Dann habe ich noch mehr Zeit zum Tratschen. Fünf Stunden sind halt schon etwas wenig.»
«Und kommst auch du nochmals mit?»
«Ganz gewiss sogar. Ich wollte die ganze Zeit S. B. erschrecken, doch habe ich sie im Dunkeln nicht gefunden. So ein Aerger! Das muss ich nächstes Mal besser machen.»
«Hat dir etwas nicht gefallen?»
«Oh ja, diese Mist*-Stechmücken. Viermal haben sie mich am linken Bein erwischt. Die sind noch schlimmer als die Jungs, die uns im Wald erschrecken wollten. Aber jetzt habe ich eine Entzündung am Bein. Na ja, ich will ja später mal Aerztin werden.» (* eigentlich hat sie «Scheiss» gesagt)
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