Auf den Spuren der Geschichte
Auf den Spuren der Geschichte – unterwegs mit der Klasse C3
Die Klasse C3 kann nicht nur sehr gut Schulzimmer renovieren, sie ist auch eine an Geschichte stets sehr interessierte Klasse. Darum ging’s am Freitagmorgen bei Schneefall und ordentlicher Kälte (siehe Fotos) während zweier Stunden in die Zürcher Altstadt, geführt von Lehrer P. Nef, der sich ebenfalls für Geschichte inter-essiert. Beim Fraumünster bekam die Klasse Rekonstruktionsbilder zu sehen, die infolge einer Absprache mit der Zürcher Stadtarchäologie ausschliesslich Weininger Schülern gezeigt werden dürfen. Da waren unter anderem die Anfänge der Fraumünsterabtei zu sehen, ursprünglich ein schlichtes Kloster aus Holz, das sich in mehreren Phasen zu einer stattlichen Reichsabtei aus Stein entwickelte. Die Äbtissin, stets eine Hochadlige aus dem süddeutschen Raum, war Jahrhunderte lang die höchstrangige Bewohnerin von Zürich. Auch dass der Münsterplatz ursprünglich bei Hochwasser von einem Sihlarm überflutet und später als Friedhof genutzt wurde, erfuhren die interessierten Schülerinnen und Schüler, ebenso was die Steinmetzzeichen an der Wand des Chors eigentlich bedeuten. Danach ging’s auch schon weiter zur ehemaligen Römer-Therme. Von dieser ist zwar kaum noch etwas zu sehen, aber sie war ein wichtiger Teil der römisch-keltischen Kleinstadt Turicum (später Zürich). Die Kälte hinterliess jetzt bei einigen schon deutliche Spuren, während ein paar andere die Gelegenheit nutzten, um Schneebälle zu formen. Das hatten vor ihnen wohl auch schon Kelten und Römer hier so gemacht. Schnee ist Schnee!
Ab etwa 260 n. Chr. wurde das römische Zürich als Folge von Reichskrisen deutlich kleiner. Die noch hier wohnenden Menschen zogen sich in die Mauern des starken, nach 300 entstandenen Kastells auf dem Lindenhof zurück. Nochmals deutlich später errichtete man hier die Pfalz, wo die deutschen Könige und Kaiser regierten, wenn sie mal hier waren. Für die C3 hatte das die Folge, dass man jetzt ebenfalls auf den Lindenhof hochstieg. Als letzter und vierter Ort wurde dann der Übergang über die Uraniastrasse angesteuert. Wo früher viele historische Spuren im Boden lagen, ist heute quasi ein Loch zu sehen, denn als man die Uraniastrasse baute, trug man, ohne nach Funden zu suchen, den ganzen Oetenbachhügel mitsamt dem noch gut erhaltenen mittelalterlichen Kloster und wichtigen Resten der keltisch-römischen Siedlung ab und liquidierte gewissermassen einen wichtigen Teil der Zürcher Geschichte. Auch das gehört eben zu einer Führung. Von der Uraniastrasse war es nicht weit bis zum Bahnhof und bald fuhr die C 3 im warmen Zug und um ein paar Geschichts-Infos reicher wieder nach Weiningen zurück.
Für die Oberstufe Weiningen: Peter Nef
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