Klassenlager der 2. Sek im Toggenburg September 23
Klassenlager der zweiten Oberstufe in Wildhaus/Toggenburg, 26.8. – 1.9.2023
Wer das Toggenburg und das angrenzende Appenzeller Land etwas kennt, weiss, dass diese beiden Regionen stets sehr grün sind, weil …. ja, warum? …. es dort eben recht häufig und auch intensiv regnet. Geregnet hatte es in den Tagen zuvor ja reichlich und auch die Wetterprognosen für die Lagerwoche sahen recht trübe aus. Im angrenzenden Rheintal hatte es Hochwasser-Alarm gegeben, doch das konnte die insgesamt 72 Schülerinnen und Schüler, dazu die Lehrkräfte, nicht erschrecken, denn sie wussten von der Geografie, dass das Wasser des Rheins nicht bis zum 1000 m über dem Meer gelegenen Wildhaus hinaufkommt. Und ausserdem: Regen macht schön.
Am Montag, kaum war die Truppe angekommen und hatte ein erstes Mal gut gegessen, ging’s auch schon los. Eine Führung durchs Dorf stand an. Da man ja wusste, wer die Führung leitete, machte man sich auf viel Geschichte gefasst. Wenig später standen die insgesamt drei Gruppen vor dem Zwinglihaus, in dem der Zürcher Reformator geboren worden war, hörten einiges über den vierfachen Olympiasieger Simon Ammann und wurde auch auf die Probleme eines Skiortes auf 1000 m Höhe aufmerksam gemacht. Ein feiner Sprühregen begleitete treu die drei Gruppen. Vor allem die beiden begleitenden Lehrkräfte freuten sich, als sie nach der dritten einstündigen Führung wieder ins Trockene kamen.
Abends gab’s dann zum ersten Mal in diesem Lager eine Spiele-Runde, die recht gut ankam. Die Nachtruhe kam früher ins Haus, als es sich die Lehrkräfte vorgestellt hatten. Uns war’s recht.
Am Dienstag fand – aus Wettergründen um einen Tag vorgezogen – die Olympiade statt. Diese bestand aus mehreren Aufgaben: Lager-Gedichte schreiben, Springseilen, Stadt-Land-Fluss, Turmbau aus kleinen Hölzchen und einiges mehr. Damit war der Tag ganz gut gefüllt. Dazu brauchte es auch kein Handy, der ansonsten treueste Begleiter aller Schüler. Ja, bleiben wir noch kurz beim Handy. Dieses durfte jeweils vor dem Nachtessen für kurze Zeit genutzt, musste dann aber bald wieder abgeliefert werden. Das ging nicht ohne Härte. Ja, es gab geradezu herzergreifende Momente, wenn die Schülerinnen und Schüler ihr Handy wieder in fremde Hände geben mussten. Trennungsschmerz heisst das allgemein. Er ist aber grundsätzlich heilbar. Aus einer solchen Grundstimmung entstand das folgende Gedicht:
Du liebes Handy, du machst mich noch ganz verrückt,
drum hab’ ich dich vor dem Lager ganz doll gedrückt.
Doch nun muss ich dich verlassen,
weil meine Lehrer dich hassen.
Eigentlich möchte ich mit dir noch etwas machen,
denn du bringst mich immer wieder zum Lachen.
Im Lager jetzt krieg ich dich bloss eine Stunde,
darum spiel ich mit dir gleich noch eine Runde.
Wunderschön, nicht wahr! Da stecken wirklich tief empfundene Gefühle drin.
Solche begleiteten uns auch am nächsten Tag bei der Wanderung an die Thur-Wasserfälle. Diesmal flatterte auch Amor mit.
Wohin die Lehrkräfte auch blickten: Ueberall erkannten sie schüchtere Versuche, einer bestimmten Person näher zu kommen.
In dieses Spiel wurden selbst die Lehrkräfte einbezogen und gelegentlich von Schülerinnen gefragt, ob denn diese zwei Personen zusammenpassen würden. Umgekehrt nutzten die Lehrkräfte die Gelegenheit, um vor allem den jungen Herren klar zu machen, dass man einer Freundin gegenüber auch Pflichten habe: Rucksack tragen, Blumen schenken, ab und zu ein liebes Wort ins Ohr hauchen. Ach ja, die Thur-Wasserfälle! Nach den regenreichen Tagen kamen die ganz imposant daher und lohnten wirklich auch einen kleinen Umweg. Ueberall schoss das Wasser aus den Kalkschichten. Da sieht man, dass starke, langanhaltende Regenfälle auch ihr Gutes haben. Den Schluss der Wanderung bildete die Abfahrt mit dem Trottinett für diejenigen, die sich das zutrauten. Die meisten taten das. Dabei galt es, sich an harte Vorschriften zu halten. Das waren ein Ueberholverbot und die Maximalgeschwindigkeit von 15 km/h. Da es keinen Tacho gab, war es zugegebenermassen nicht einfach, die Maximalgeschwindigkeit zu beachten. Viele gaben sich da ehrlicherweise auch gar keine Mühe. Das Ueberholverbot hingegen war nicht realistisch, da der der hier Schreibende eine derart «lahme Mühle» - vielleicht aus Sorge – in die Hand gedrückt bekommen hatte, dass Ueberholmanöver unvermeidlich wurden.
Am Abend gab’s wieder Applaus für den Koch. Um 23 Uhr herrschte fast überall Bettruhe. Man freute sich auf den letzten ganzen Tag in Wildhaus.
Am frühen Morgen unternahm die Sonne tatsächlich erste Versuche, sich über dem nahen Rheintal zu zeigen. Auch der bisher in den Wolken versteckte Säntis zeigte sich kurz mit seinem Sendeturm. Drei Angebote standen auf dem Programm: Der Besuch von Schloss und Städtchen Werdenberg, was viel Geschichte versprach, Bouldern in einer Halle in Unterwasser und kurzes Wandern auf dem Klangweg. Der Regen hielt sich erneut zurück und über Werdenberg, dem besterhaltenen mittelalterlichen Holz-Städtchen im Alpenraum gab’s tatsächlich sonnige Momente. Die zahlreichen Enten im angrenzenden Teich freuten sich über die zum Teil recht spendablen Schüler, die fleissig Brot und anderes den hungrigen Teich-Bewohnern zuwarfen. Beim Bouldern wurden zur Ergänzung auch noch ein paar Wrestling-Einlagen auf den weichen Matten geboten. Es scheint da einiges los gewesen zu sein. Am Nachmittag trafen sich viele Schülerinnen und Schüler bei der Minigolf-Anlage. An einigen Orten musste man kräftig ausholen – fast schon wie beim Hornussen – und es dauerte leider auch nicht lange, bis eine Schülerin unglücklich am Kopf getroffen wurde. So wurde die Liste derjenigen, die auch gesundheitlichen Gründen vorzeitig nach Hause gehen mussten, um eine Person länger. Leider!
Der Schlussabend stand unter dem Motto «Mafia». Entsprechend erschienen viele schwarz-düster gekleidet, einige hatten sogar Pistolen dabei und machten grundsätzlich finstere Mienen, verstärkt noch durch das Tragen dunkler Sonnenbrillen. Die Atmosphäre beim Pokern war ebenfalls ernst, ein Hauch von James Bond ging durch den Raum. Düster blieb es aber nicht lange. Spätestens in der Disco kam so richtig ausgelassene Stimmung auf, die so gar nicht zum Thema passte. Es wurde eifrig getanzt. Zuerst noch geschlechtergetrennt – gewiss -, später aber über alle Grenzen hinweg. Auch Amor liess sich da wieder blicken und sorgte dafür, dass Damen und Herren nicht länger getrennt auftraten. Schneller als von den Lehrkräften erwartet, fand man dann aber doch zur Nachtruhe, ein letztes Mal in diesem Lager. Offenbar wollte niemand übermüdet ins Wochenende entlassen werden.
Der Freitag, unser Abreisetag, war vom Wetter her klar der sonnigste. Eigentlich der einzige Tag mit viel Sonne. Etwas gemein war das ja schon. Es zeigte sich nochmals, dass Wildhaus zwar luftlinienmässig gar nicht so weit von Zürich entfernt ist, man aber dennoch ebenso oft umsteigen musste, als wenn man ins Val Müstair hinter den Sieben Bergen gereist wäre. Natürlich zeigten sich die nun etwas weniger als 70 Schülerinnen und Schüler, dazu die Lehrkräfte, diesen Schwierigkeiten gewachsen. Ueberhaupt war die Atmosphäre im Lager ausgesprochen gut. Es geht also auch bei mässigem Wetter.
Für die Schule: P. Nef
Etliche Schülerinnen und Schüler der drei zweiten Sek A-Klassen hielten eine Woche ohne Französisch kaum aus. Wie denn auch? Ein paar wollten bereits am zweiten Abend Französisch-Verben konjugieren, statt ins Bett zu gehen, was ihnen auch erlaubt wurde. Andere schrieben lange Texte, viel länger als vorgegeben, über die Zeit im Lager. Ein solches Beispiel findet ihr unten:
Notre camp de classe
Arrivés à Wildhaus, nous sommes allés faire une petite promenade avec Madame Mayer et Monsieur Nef. Le deuxième jour, nous avons fait des jeux olympiques. Le soir, nous avons eu toujours un peu de temps libre. Le mercredi, nous avons fait la grande randonnée et regardé les cascades à Unterwasser. Ensuite, nous sommes descendus de la montagne avec les trottinettes. Ensuite, nous avons découvert un nouveau jeu avec notre classe, appelé « Stress ». Après cela, c’était l’heure du coucher, mais la plupart des garçons étaient loins d’être fatigués. C’est pourquoi quatre garçons ont dû répéter des verbes français. Jeudi matin, tout le monde est allé faire une autre excursion. Un groupe est allé grimper. Le soir, les filles mettaient une robe et les garçons une chemise.
Ensuite, certains élèves ont fondé un bar, d’autres étaient responsables de la musique dans la salle de ping-pong. Après, nous avons dansé et ri, même M. Nef a très bien dansé.
A 22 heures 30, il était déjà l’heure de se coucher, mais la plupart des gens ne voulait pas. Vendredi matin était le jour de départ. Nous avons pris le petit déjeuner et nous avons nettoyé la maison. Vers 11 heures, nous sommes rentrés à la maison. A 14 heures 14, nous sommes arrivés à Dietikon. Le camp s’est terminé.
Samanta P., A2b
Notre camp de classe à Wildhaus
Le lundi nous sommes arrivés à Wildhaus. Wildhaus se trouve en Toggenburg dans le canton de St. Galle. Là, nous avons visité Wildhaus. Nous avons vu la maison du réformateur religieux de Zürich. Le soir, nous avons joué des jeux. Le mardi, nous avons fait des jeux olympiques. Nous sommes arrivés à la cinquième place. Le soir, nous sommes allés faire une petite promenade. Cette promenade était très belle parce que je pourrais parler avec mes amies. Le mercredi, nous sommes allés faire une randonnée. Cette randonnée était très fatiguante et longue. Le soir, nous avons fait des jeux dans la classe. Le jeudi, nous sommes allés voir le château de Werdenberg avec le transport public et après, nous sommes allés jouer au minigolf. Le minigolf était très beau et amusant. Le soir, nous avons eu „le soir de la mafia“. C’était aussi très belle. Je pourrais m‘amuser. Le jour suivant, nous sommes rentrés à la maison, avec le transport public.
Francesca Bavia, A2c
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